Liebe Leserin, lieber Leser,
gerade noch haben wir Weihnachten gefeiert und einander ein gesegnetes neues Jahr gewünscht. Und schwupp! Ist der Januar schon wieder um.
Am Anfang des Studiums hat uns ein Tutor vor der Januar-Depression gewarnt. Sie sei sehr typisch. Denn nur noch bis Mitte Februar werden Vorlesungen gehalten. Danach geht es in der vorlesungsfreien Zeit darum, die zum Semester gehörigen Arbeiten zu schreiben. Ende Januar fällt dann auf, welche Lücken womöglich geblieben sind. Und die Neujahrsvorhaben sind auch schon alle gekippt. Ende Januar sei also die Zeit, in der manche Studierende – auch wegen der noch trüben Jahreszeit – in eine depressive Phase fielen.
Diese Warnung fand ich damals recht hilfreich. Wenn es mich dann mal Ende Januar erwischte dass irgendwie gerade alle dunklen Gedanken bei mir zusammenliefen: Ach! Du mal wieder! Du bist es ja „nur“ die Januar-Dunkelheit!
Ähnlich geht es mir mit anderen Ereignissen, die quer laufen. Sei es der Drucker, der aus irgendeinem Grund einen Papierstau produziert, sei es eine übergekochte Suppe, sei es ein nicht funktionierender Scheibenwischer. Ich könnte jetzt in die Luft gehen und mich ärgern. (Manchmal tue ich das auch). Aber oft gelingt es mir, zu sagen „Ach! Du schon wieder! Du Störer des Friedens! Mit Dir will ich nichts zu tun haben! Und schon gar nicht will ich mir den Tag von Dir verderben lassen!“
Dann freue ich mich anschließend, dass ich mich nicht von etwas Störendem aus der Ruhe habe bringen lassen, aus der Ruhe, die ich immer wieder versuche, in Jesus Christus zu finden. ER ist der Friede-Fürst, der nicht nur für den Weltfrieden zuständig ist, sondern auch für den Frieden in meiner Seele.
Und wenn es mir dann gelingt, mir diesen Frieden zu erhalten, ohne dem Störenden auf den Leim zu gehen, bin ich froh und ziehe beschwingt meiner Wege.
Das ist dann ein kleines bisschen so wie bei Paulus, der schlimmste Verfolgung erleiden musste, aber sich nicht von der Liebe Christi wegziehen ließ. Diese Misshandlungen, die er erleiden musste, sind in keiner Weise mit meinen kleinen Missgeschicken zu vergleichen. Und dennoch finde ich – wie Paulus – in Versen wie dem Monatsspruch für März einen großen Trost. Im Römerbrief, im 8. Kapitel finden wir diesen Vers (8, 35) Wer will uns scheiden von der Liebe Christi?
Für mich ist das völlig unfassbar, dass ein Mensch unter schlimmster Verfolgung so fest zu Jesus Christus stehen kann! Aber Paulus ist mir Vorbild, die kleinen und großen Ärgernisse meines Lebens zu ertragen in der Gewissheit, dass mich nichts, aber auch gar nicht, von der Liebe Jesu Christi trennen kann.
Ich bin immer geborgen im Arm des Vaters, Jesus als der gute Hirte umsorgt mich und der Heilige Geist durchströmt mich und schenkt mir immer wieder die Frucht des Heiligen Geistes, nämlich Geduld und Freude.
So wahrgenommen vertraue ich darauf, dass Gott, der Vater, auch die dööfsten Missgeschicke zum Guten nutzt.
Diese Erfahrung wünsche ich auch Ihnen und Euch!
Ihre und Eure Bärbel Krohn-Blaschke